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  • AchimS.

Weißer Fleck im Alltag


Ghost Bike an der Kreisstraße 1610

Steinheim/Murr. Kreisstraße 1610.

Was ist denn das? Ein Rad am Straßenrand? Vergessen? Abgestellt? Angelehnt an einen Laternenmast.

Auffallend. Spezielle Farbe.

Es ist beabsichtigt, dass Menschen sich wundern. Innehalten. Nachdenken. Stehen bleiben.

Stehend. Wie das Fahrrad am Straßenrand. Ganz in weiß. Nicht nur der Rahmen. Auch Reifen. Speichen. Kette, Sattel und die Klingel. Alles.

An einem Herbst-Samstag verändert sich hier das Leben. Auto vs. Rad. Der Stärkere… lassen wir das. Mit Todesfolge.

Es sieht fast etwas gespenstisch aus. Wie das Rad so da steht. Auffallend eben. Das ist die Idee. Nennt sich Ghost Bikes. Geisterrad. Die Uridee stammt - so die Vermutung - aus den USA, St. Louis im Bundesstaat Missouri.

Ghost Bikes sind kleine und düstere Gedenkstätten für Radfahrer, deren Leben auf der Straße bleibt. Aufgestellt in naher Umgebung des Unfalls.

Umfahren, nicht umfahren. Wie es so platt heißt. Der 61jährige Radfahrer stirbt wenige Stunden nach dem Unfall. Der Unfallverursacher muss damit klar kommen.

Die Farbe Weiß hat keinen negativen Zusammenhang. Weiß ist die vollkommenste Farbe. Weiß steht für Licht.

Ghost Bikes stehen und taugen nicht zu Anklage. Es geht nicht um Schuld. Dafür steht das Weiß...

Es geht nicht um Kritik an Autofahrern, am Auto fahren. Auch dafür steht das Weiß.

Das Ghost Bike steht als Zeichen für das Jetzt. Das Leben. Dazu zählen leider schwere Unfälle.

Das Ghost Bike steht für die Hoffnung, die Rücksicht für schwächere Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.

Je weniger Ghost Bikes desto besser.

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