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  • Jürgen M.

Radbande. goes Tour de France

Freitag, 13:00… es geht endlich los. Ich schnappe meinen Sohn, unsere Camping-Utensilien und fahre zu Maren zum vereinbarten Treffpunkt. Dort treffen wir die restlichen Radbanditen, die gemeinsam mit uns das Wochenende bei der Tour de France in den Vogesen verbringen werden.


Nach 4 ewigen, nicht enden wollenden, Stunden kommen wir endlich am Petit Ballon an und suchen uns ein nettes Fleckchen entlang der Strecke, wo wir unsere Zelte und sonstige Radbande. Utensilien postieren. Wir stehen rund 3 km vor dem Gipfel…


Nachdem die Plätze bezogen sind und das Zelt steht, beginnt Adi directement mit den „Malerarbeiten“ und versieht die Straße flächendeckend mit zahlreichen Fahrernamen und unserem Radbande. Schriftzug. Schon bald kommen auch die Nachzügler an und unser provisorisches Fahrerlager ist komplett. Bei aufgewärmten Konserven und Dosenbier lassen wir den Abend stilvoll ausklingen.


Die Anspannung bei mir und meinem Sohn ist am nächsten Morgen groß und so beginnt unser Tag bereits bei Sonnenaufgang kurz nach 6. Schnell ein Frühstück rein und während die anderen noch ausgiebig an ihren Tassen schlürfen, fahre ich mit meinem Sohn die letzten 3 km der offiziellen Bergwertung.



Nach dieser Fahrt stellt sich die erhoffte Erschöpfung bei ihm ein und so nutze ich die Chance und starte mit den anderen auf die geplante Tagesrunde über den Petit Ballon zum COL du Platzerwasel, zurück Richtung COL de la Schlucht (70 km/1700 HM).


Nach unserer Rückkehr am Radbande. Headquarter starte ich erneut mit Martin und meinem Sohn zur Bergwertung. Der große Unterschied zum Morgen: die Menge steht bereits Spalier an der Strecke und jubelt uns (teils anschiebend) euphorisch den Berg nach oben. Was für ein Moment!


Wir erkämpfen uns anschließend den Weg zurück und warten gespannt auf die ersten offiziellen Fahrzeuge der Tour. Gegen halb 4 ist es so weit und der Tross der Werbekarawane bahnt sich seinen Weg. Die Frage meines Sohnes, wie man denn die ankommenden Fahrer hören würde, beantworte ich nur lächelnd mit dem Satz… „Wart‘s ab. Das kannst du nicht überhören!“ Wie prophezeit, kündigt der Lärm der kreisenden Hubschrauber unüberhörbar das Fahrerfeld an. Die Schreie der Zuschauer werden lauter und die Stimmung ist der Wahnsinn. Als erster Fahrer rauscht kurz nach 16:00 der Local Hero Pinot an uns vorbei und der „Zirkus“ dauert rund 25 min. Ein Volksfest der Radfahrer… jubelnde Massen, trotzdem respektvoll… Gänsehaut pur für alle Beteiligten!


So schnell wie er kam, ist der Spuk auch wieder vorbei. Der Rest der Etappe wird auf der Großbildleinwand angeschaut und wir feiern gemeinsam den Sieg von Pogačar. Nach einem gelungenen Tag beginnen wir mit dem Abbau unserer Zelte und wir versuchen, wie Tausend andere auch, den Berg wieder zu verlassen. Geduld, Geduld…. Stunden später (faszinierend, wie viele Menschen auf einen Berg passen) schaffen wir es nach unten und wir haben wieder freie Fahrt. Müde, aber geflasht vom Tag kommen wir gegen Mitternacht zuhause an. Jeder, der nicht eh schon vom Radsportvirus infiziert war, war es spätestens nach diesem Tag. Ein durch und durch gelungenes Wochenende mit tollen Menschen. Wir kommen wieder!


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